INGENIEURBÜRO FÜR UMWELTTECHNIK & ELEKTROBIOLOGIE

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Schlafplatz mit hoher elektrischer Feldbelastung:

Schlafstörungen und Gesichtsgürtelrose

Ein Erfahrungsbericht

„Jahrelang habe ich mich nachts im Bett gequält, um einmal 5 Stunden durchschlafen zu können. Ich habe VIELES ausprobiert! Unter anderem kaufte ich mir eine Kupfermatte, die schlechte Strahlungen abwenden und einen guten Schlaf garantieren sollte. Zweimal monatlich mußte die Matte in kaltem Wasser gereinigt werden, damit sie wieder funktionsfähig sei. Leider alles ohne Erfolg; der Schlaf blieb weiter aus.

Im Oktober 2011 kaufte ich mir ein sogenanntes „Gesundheitsbett“, in der Hoffnung, daß alles besser wird. Dabei stellte ich meinen Schlafplatz um, um ein positives Resultat zu bekommen, aber es blieb alles beim Alten, im Gegenteil: Am 31.10.2011 bekam ich nachts arge Gesichts- und Augenschmerzen und es stellte sich heraus, daß es eine Gesichtsgürtelrose war.

In einem Öko-Geschäft (ich bin dort Kundin) erfuhr ich dann, daß man Strommessungen* durchführen kann, die den Stromwert* genau anzeigen. Im Februar stellte sich heraus, daß dieser Wert an meinem Bett x-fach zu hoch war.

Bis Februar hatte ich mit der Gesichtsgürtelrose zu tun. Sicherlich hat der hohe Stromwert* dazu mit beigetragen. Denn ich lasse seit der Messung die Lampe abgesteckt und kann seitdem jede Nacht wunderbar durchschlafen. Über dieses Ergebnis bin ich sehr glücklich.

Ich für meine Person würde jedem Haushalt empfehlen, solch eine Messung durchführen zu lassen, damit im Zweifelsfall keine Gesundheitsschäden zurück bleiben.“

Mag. Christa Langhammer, 1190 Wien

[ *Anmerkung: gemeint sind elektrische Feldstärken;
Erläuterungen siehe unten ]

 

Der Mensch im elektrischen Feld -
INFLUENZ:

Influenz

Von außen induzierte Körperstromdichten von über 100 mA/m2 können die Normalfunktion des Körpers mit „Grund“-Strömen bzw. Gleichfeldern von etwa 10 mA/m2 beeinträchtigen und die zahlreichen Kommunikationsabläufe stören, die Teil unserer biologischen Lebensprozesse sind.

Der Mensch im Magnetfeld -
INDUKTION:

Induktion

Für die Wirbelstrominduktion sind zwei Fälle zu unterscheiden:

1. Der Körper befindet sich aufrecht in einem vertikal ausgerichteten Feld.
2. Der Körper befindet sich aufrecht in einem horizontalen Feld.

Im Fall 2 sind unter der Annahme gleicher Flussdichte entsprechend dem größeren wirksamen Querschnitt höhere Wirbelstromdichten zu erwarten als in Fall 1.


 

Erläuterungen und Ergänzungen zu diesem Bericht aus der Sicht der Elektrobiologie:

1. Die Problemstellung:

Frau Langhammer hatte im Zuge ihres Bettenwechsels und des Tausches ihrer alten Federkernmatratze auf ein „Gesundheitsbett“ das neue Bett kopfseitig noch näher an ihre Wandleuchte herangerückt. Im selben Monat trat zusätzlich zu den langjährigen Schlafstörungen eine dignostizierte linksseitige Gesichtsgürtelrose mit starken Schwellungen des linken Auges und der Wange auf.

Exkurs zur Wirkung niederfrequenter Felder im Organismus:

Kurze Erklärung zu elektrischen Wechselfeldern:

Jeder unter elektrischer Wechselspannung (z.B. 230 V) stehende elektrische Leiter (z.B. elektrisches Stromkabel) erzeugt als „Feldquelle“ ein elektrisches Wechselfeld (z.B. 50 Hz wie beim Haushaltsstrom, leider zunehmend mit steigendem Anteil an Oberwellen bis in den Kilohertz-Bereich und daher zunehmend biologisch ungesund). Je näher heran an die Feldquelle, desto höher die Feldstärke. Allerdings können elektrisch leitfähige und daher auch wasserhaltige Substanzen (z.B. Personen, aber auch Holzmöbel, Parkettboden etc.) kapazitiv an Felder ankoppeln und diese „verschleppen“ und dadurch auch in größerem Abstand noch „auffällig“ wirken. Fachgerecht wird dies mit einem Feldmessgerät, das auch Oberwellen selektiert, und mit einem Körperstromdichte-Messgerät erfasst. Die Feldmessung erfordert Potenzialfreiheit.

 

Elektrische Verschiebungsströme im Körper:

Bestehen an verschiedenen Körperstellen unterschiedliche Feldstärken bzw. Einflüsse von Feldquellen aus verschiedenen Richtungen, werden aufgrund der Potenzialunterschiede der ionisierten Körperflüssigkeiten im Körperinneren Verschiebungsströme erzeugt, oft mit gänzlich unterschiedlichen Auswirkungen auf die Befindlichkeit, die akut oft nur von Kindern oder sensiblen Personen wahrgenommen werden (ungeachtet ihrer tatsächlichen Wirkung). Grundsätzlich gilt dies auch für magnetische Wechselfelder z.B. aus E-Erdleitungen, unter deren Feldeinwirkung Personen im Erdgeschoß-, Souterrain- und Hochparterre-Bereich an Außenwänden schlafen, weil – üblicherweise stark schwankende – magnetische Wechselfelder im Körper elektrische Ströme induzieren. Besonders schutzwürdig ist der Kopf wegen des hohen Wassergehalts (etwa 90 %) der Augen und des Gehirns bzw. des empfindlichen Zentralnervensystems wie auch wegen der Magnetit-Nanokristalle in der Hirnrinde.


2. Die veränderte Situation seit Ende Oktober 2011:

Frau Langhammer liegt ihrer Aussage nach an ihrem Schlafplatz meist auf der rechten Körperseite, mit dem Gesicht zur Wand. Damit weist ihre linke Gesichtshälfte nach oben und ist näher zur oberhalb situierten elektrischen Wandleuchte als die rechte Gesichtshälfte an der Polsterseite.

3. Die Messung (Kurzcheck im Februar 2012):

Eine potenzialfreie Messung der elektrischen Feldstärke am nunmehrigen Schlafplatz ergab fußseitig etwa 10 V/m, an der Polsteroberfläche 120 V/m (entspricht der Lage der rechten Gesichtshälfte) und 20 cm höher
180 V/m – das entspricht der Höhenlage der linken Gesichtshälfte bei Seitenlage
.

Eine solche Feldverteilung bedeutet hohe Verschiebungsströme in Körperachse und noch höhere Ströme im Schädel zwischen linker und rechter Gesichtsseite.

4. Feldreduzierungsmaßnahme:

Um zu testen, welche Maßnahmen die elektrische Feldstärke vor allem im Kopfpolsterbereich reduzieren würden, wurde zunächst der Anschluss der ungeerdeten Wandleuchte überprüft.

Resultat: Der Flachstecker der Leuchte war verkehrt eingesteckt (phasenverkehrt).

Die korrekte Umsteckung ergab bereits eine Verminderung der Feldstärke um etwa 30 % – wenn auch eine immer noch viel zu geringe Reduktion für einen Schlafplatz. Erst das komplette Abstecken ergab einen Abfall der Feldstärke von 180 V/m auf < 10 V/m.
Deshalb wurde Frau Langhammer als provisorische Erstmaßnahme empfohlen, nachts die Leuchte abgesteckt zu lassen oder einen zweipolig abschaltbaren Unterbrecher-Zwischenstecker zu benutzen, oder (dritte Möglichkeit) sich eine geerdete, vollständig abgeschirmte Wandleuchte zuzulegen, die weder elektrische noch magnetische Wechselfelder emittiert.

Fazit: Die einfache Maßnahme des Absteckens der ungeschirmten Leuchte hat die oben geschilderte Verbesserung des Schlafverhaltens in den darauffolgenden Nächten bis zum heutigen Tag bewirkt.

5. Weitere empfehlenswerte Messungen und Maßnahmen:

Aus Sicht der baubiologischen bzw. elektrobiologischen Messtechnik ist zu ergänzen, dass eine weitere Reduktion der immer noch „stark auffälligen“, nahe an 10 V/m heranreichenden, elektrischen Feldstärke wünschenswert wäre, nicht zuletzt wegen des auffällig erhöhten, ungesunden Oberwellenanteils heutiger E-Felder am 50 Hz-Strom.

Dazu wäre auch eine Serie von Körperstromdichtemessungen aufschlussreich, kombiniert mit Vergleichstests bei Abschaltung des Stromkreises im Schlafraum, da das Bett aus Holz besteht und kopfseitig unmittelbar an einen Massivholz-Kleiderschrank angrenzt, was zur „Verschleppung“ von Restspannungen beiträgt. Weitergehende Messungen geben auch Aufschluss über mögliche Einflüsse aus angrenzenden Stromkreisen.

6. Zusammenfassung und Schlussfolgerung:

Der Messbefund hat eine erhöhte Stromdichte mit Verschiebungsströmen im Kopf (links-rechts) und auch längs der Körperachse (Kopf-Fuß) ergeben. Die links um 50 % erhöhte Feldstärke gegenüber rechts korreliert signifikant mit dem Ausbruch der linksseitigen Gesichtsgürtelrose kurz nach der Bettverschiebung näher an die elektrische Feldquelle heran. Mitauslöser dürfte auch erhöhter Stress im Oktober infolge Handwerksarbeiten im Haushalt von Frau Langhammer gewesen sein. Oft wirken umweltbelastende Einflüsse und psychischer Druck additiv oder sogar multiplikativ.

Deshalb sollten Schlaf- und Arbeits- bzw. Aufenthaltsplätze präventiv auf elektrobiologische Relevanz überprüft und allfällige Immissionen (auch aus hochfrequenten Emissionsquellen) reduziert bzw. nach Möglichkeit ganz ausgeschaltet werden.

© F. Weber
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